NaturFloristik – Workshop & Erlebnis

mit Flavia Reichert

Floristin EFZ, Dipl. Arbeitsagogin HFP, Fachperson Pferdegestützte Therapie PI-CH (DAS in Ausbildung)
Martina Reichert Assistenzhund

Meine Kindheit durfte ich auf dem Bauernhof meiner Eltern mit verschiedenen Tieren verbringen. Die Faszination für Pferde und Natur begleitet mich schon mein ganzes Leben lang. Schon als kleines Mädchen verbrachte ich Stunden damit, auf unseren Wiesen nach Blumen zu suchen und erstellte viele kleine Sträusschen für unsere Küche her. Grundsätzlich war ja jeweils die Freude gross, bis meine Mutter vor lauter Blumen das Küchengeschirr nicht mehr fand. Der spätere Berufswunsch als Floristin erstaunte mein Umfeld daher wenig.

 Jede weitere freie Minute verbrachte ich im Stall bei den Pferden. Das Stundenlange Putzen und Frisieren meines Ponys erfüllten mich mit Stolz und liessen es das schönste im Stall sein. Wir hatten gemeinsam mit den Pferden viele Verweilmomente in den Wäldern, erkundeten jeden Weg der zu finden war und gelegentlich durften wir über die gemähten Felder der Bauern galoppieren. Früh lernte ich was es heisst Verantwortung für ein eigenes Pony zu übernehmen. Ein riesiges Wissen über die Pferde, ihren Umgang und die Haltung bzw. die Bedürfnisse erlangte ich von meiner Mutter. In ihren Reitstunden/ Reitlagern gab es für mich die unterschiedlichsten Abenteuer zu wagen und zu erleben. So war es mir möglich mitzuwirken, sowie eigene Erfahrungen mit und um die Pferde zu sammeln. Auch im Reiten aus der Körpermitte bzw. der feinen Hilfengebung konnte ich von ihr profitieren und lernen.

 In der Lehrzeit als Floristin gerieten die Pferde etwas in den Hintergrund, in dieser Zeit wurde mir bewusst wie stark mir die Pferde fehlen und ich konnte mehr und mehr erkennen dass das eine, sehr gut auch mit dem anderen in Einklang gebracht werden kann. Der Wunsch ein eigenes Fohlen aufzuziehen, auszubilden und mit ihm einen gemeinsamen Weg zu gehen wuchs. Der Gedanke jede Erfahrung, jeden Fortschritt und jeden Rückschritt welches das Pferd macht zu erleben und zu kennen bzw. prägen zu können, wurde immer mehr zu meinem Wunsch, weshalb ich das selbstgezogene Stutfohlen meiner Mutter übernahm.

Ich durfte die Geburt des Fohlens mit erleben, sie auf ihren ersten Schritten begleiten und später die ersten Freudensprünge auf der Weide beobachten. Nach langem Suchen eines Namens für diesen neuen Gefährten, konnte Donna Ria (genannt Ria) als die passende Wahl getroffen werden. Im Laufe der Jahre lehrte sie mich, geduldig zu sein, meine Vorgehensweisen zu hinterfragen bzw. anzupassen und meinen Rucksack vom Alltag vor der Stalltür zu lassen. So war es möglich uns aufeinander zu fokussieren, so das nicht alles umgebende auch noch präsent blieb. Auch musste ich die Wirkung meines eigenen Handelns stets optimieren, sowie Kreativität beim Erkunden neuer Wege beweisen. Ebenfalls schwierigen Situationen gelassener, geduldiger und verständnisvoller gegenüberzutreten und dennoch eine klare Führung gewährleisten. Es gelang uns mit der benötigten Gelassenheit unser Ziel zu erreichen. Diese Erkenntnisse helfen mir nicht nur im Umgang mit den Pferden, sondern auch in vielen anderen Situationen. Es war mir möglich diese Erfahrungen auch im Umgang mit Menschen, privat wie auch bei der Arbeit, wertvoll einzusetzen und weiter zu entwickeln.

Auf der intensiven Suche nach einem Beruf, bei dem man das Arbeiten mit Menschen und Pflanzen verbinden kann, bin ich auf die Ausbildung zum Arbeitsagogen/ zur Arbeitsagogin gestossen.

Ich habe stets mit viel Interesse und Freude den spannenden Austausch mit anderen Menschen geniessen können. Der Wunsch Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, ob nun mit oder ohne Beeinträchtigung, ist in dieser Zeit immer mehr gewachsen.

Während der berufsbegleitenden Ausbildung, arbeitete ich in einer Stiftung mit jungen Menschen, welche eine Ausbildung als Zierpflanzengärtner auf verschiedenen Niveaus absolvieren. So konnte ich das erlernte gleich anwenden bzw. umsetzen.

Die Freude an der Arbeit mit beeinträchtigten Menschen wuchs mit jedem Jahr mehr. Fortschritte bei den Lernenden zu beobachten sowie gemeinsam in schwierigen Situationen Lösungen zu erarbeiten, gestaltet den Arbeitsalltag abwechslungsreich. Auch heute noch zählt dies zu den Herausforderungen die ich meistern darf.

 Jedoch etwas fehlte mit bei der Arbeit, ich habe erkannt das es mein Partner und Weggefährte das „Pferd“ war. Aus eigener Erfahrung weiss ich, welche Wirkung das Wesen eines Pferdes auf einen Menschen haben kann.
Zugleich zur Auseinandersetzung mit der Ausbildung zur pferdegestützten Therapeutin, ergab sich die Möglichkeit gemeinsam mit meiner Familie einen Hof zu übernehmen. Was mich darin bestärkte nochmals eine Ausbildungszeit anzutreten. Mit dem Ziel danach auf unserem Hof in Selbständigkeit, die drei erlernten Bereiche zu verbinden und das Wissen sowie auch die Erfahrungen weitergeben bzw. einsetzen zu können.

Martina Reichert Assistenzhund Amlikon Hundeschule Dogshape in Form mit Hund
Martina Reichert Hundeschule Thurgau Amlikon Bichelsee